Mittwoch, 20. Februar 2013

Ich und meine Antidepressiva(Teil 3)


Nun komme ich langsam zum Schluss meiner kleiner Artikelserie.

Wie in Teil zwei Erwähnt bekam ich wegen fehlenden Antriebs von meinem Psychotantchen Trevilor verschrieben.

Trevilor (Wirkstoff: Venlafaxin)und ich wollten keine guten Freunde werden.
Ich fühlte mich wie auf Watte laufend. Die Geschwindigkeit meiner Reaktion ließ auch zu wünschen übrig. Schlimm wenn einem das selbst auffällt. Ich fühlte mich wie auf Drogen und das war etwas, was ich so ganz gar nicht wollte. Ich hatte ja schließlich zwei kleine Mädels um die ich mich kümmern musste, mein damaliger Freund meinte ich solle sie mal weiternehmen, „vielleicht muss sich dein Körper erst mal daran gewöhnen“.

Sprecht mit dem Arzt

Das war aber ein Zustand  in dem ich mich befand der keinesfalls akzeptabel war.
Also Trevilor abgesetzt und am nächsten morgen direkt zu meinem Psychtantchen hin und schon fühlte ich mich nicht mehr high.
Reaktion war auch wieder besser, schön.
Mein Psychologin meinte auch das ich sie vielleicht auch hätte noch etwas weiter nehmen sollen.
Worauf ich ihr aber antwortete: Ich kann es nicht verantworten mit meinen Kindern über die Strasse zu gehen weil ich meine Reaktionsgeschwindikeit zu gering ist und eines oder schlimmstenfalls wir alle von einem Auto verletzt werden würden.



 
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Also bekam ich wieder andere. Diesmal waren es Cipralex (Wirkstoff :Escitalopram) und mit ihnen kam mein Körper genauso gut klar. Wie bereits schon mit den Remergil
Der fehlende Antrieb sollte sich auch auch hier bald einstellen.
Und so nahm ich Remergil und Cipralex bis zum Ende meiner Behandlung.

Das ganze ist jetzt schon ein paar Jährchen her und ich bin wirklich erstaunt an wie viel ich mich noch erinnere.

So kann ich nur jedem empfehlen sprecht mit eurem Arzt wenn ihr nach einer gewissen Zeit merkt das eure Medikamente nicht wirken oder ihr einen stillstand in eurem Gemüt bemerkt.
Denn bei der Vielzahl an Antidepressiva die es auf dem Markt gibt ist es auch für einen Arzt nicht leicht das richtige auszusuchen.

Dienstag, 19. Februar 2013

Ich und meine Antidepressiva (Teil2)

Hier greife ich noch mal den Wirkstoff Mirtazapin auf. Wie ich in meinem vorigen Artikel schrieb. Hatte ich meist die Tabletten Remergil. Mir ging es stetig besser. Ich fühlte mich einfach wieder lebendig.
Wie so oft brauchte ich wieder ein neues Repzept. Also nach dem x-ten Gespräch ein neues Repzept mitgenommen und losgewackelt. Die Apotheke hatte das aber nicht da.
Eigentlich hatten die Apotheken Remergil nie da(vielleicht ist es mittlerweile ja anders) und meine nette Apothekerin meinte sie hätte noch Tabletten mit dem gleichen Wirkstoff (unglaublich an was man sich nach Jahren noch erinnern kann) da.
Die hießen auch nur Mirtazapin und waren (ich glaube) von Hexal.

Montag, 18. Februar 2013

Ich und meine Antidepressiva (Teil1)

Diesmal wird das ganze ein Mehrteiler. Auch wenn ich selbst nicht viele genommen habe, so gehört das zwischen drin für mich auch dazu, zumal es kein trockener Erfahrungsbericht werden soll und so habe ich beim Vorschreiben gemerkt das ich es nicht eben kurz zusammengefasst schreiben kann.

Letztendlich entscheidet der Arzt was man bekommt und nicht wir Depressiven aber ob sie gut für einen sind das merkt man nur selbst und man sollte sich nicht scheuen Rücksprache mit dem Arzt seines Vertrauens zu halten.

Erlebtes was man nicht vergisst

Als ich meinen Zusammenbruch hatte und auch selbst erkannt habe das ich Hilfe brauche( das hat schon eine Weile gedauert), bin ich hoch zu meiner damaligen Nachbarin(leider ist sie weggezogen).
Die schon viel früher Erkannt hat das ich an einer Depression litt. Aber wie das so ist.

Mittwoch, 13. Februar 2013

Mit Zettelchen gegen die Depression

Gut für das eigene kleine Ego

Manchmal können auch ganz kleine Sachen ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern.
Vielleicht ist das Lächeln zu beginn etwas zerknittert, die Lust am lächeln hat man irgendwo und irgendwann verloren.
Aber man möchte es ja ganz gerne wieder zurück.

Damals haben mir die Gespräche mit meinem Psychotantchen sehr geholfen. Aber ich wollte mich ja nicht nur dort und auf dem Heimweg erleichtert  fühlen sondern auch das ganze Erweitern. Sprich zu Hause und so.

Wie muntert man sich selbst auf? Mit sich selbst quatschen? Mit der Katze eine Unterhaltung führen? Wände beschriften?

„Hm Wände beschriften?! Ok die Wände sind ne blöde Idee. Wie wär's mit Zettelchen? Ja Zettel sind eine gute Idee, die kann man überall hinkleben und später wieder entfernen oder einfach neue hinhängen.“

Der Plan war also geboren.

Große und kleine lagen dann vor mir und dort lagen sie, mir viel nämlich so gar nichts ein. Das erste Blatt Papier enthielt die einfachen Worte „Du bist toll“
Aber wie sollte es auch anders sein das böse dunkel hat sich wieder gemeldet und gleich die gegen Frage gestellt. „Wo bist du denn toll?“
habe dem Gedanken aber nicht weiter nachgehangen, schließlich wollte ich mir nicht schon wieder selbst alles zerstören.
Ich habe jede Menge solcher Zettelchen beschriftet. Manche mit ganz banalen Sätzen. Aber auch Sprüche die ich schön fand aber solche die schlichtweg nur positives denken zulassen.

Den ersten Zettel habe ich außen an eine Schranktür geklebt dummerweise mit einem Prittstift, eigentlich hält der Kleber nicht besonders gut, diesmal schon :) Denn als ich ihn Jahre später entfernen wollte, habe ich mir den ganzen Schrank verhunzt. Aber ganz ehrlich es war mir egal, denn jedes mal wenn ich an dem Schrank vorbei musste musste ich grinsen, es hing ja immer noch etwas dran.

Die anderen Zettel habe ich innen an die Türen geklebt und dort auch schlauerweise mir Tesa. Küche, Schlafzimmer Wohnzimmer, Bad, in meine Geldbörse habe ich auch eins reingelegt.
Manche waren mit der Hand (ganz ordentlich und schön, das war schon Anstrengend nicht in irgendein gekritzel zu verfallen)
Manche habe ich ausgedruckt gerade wenn sie etwas länger waren, war das von Vorteil.

Nach und nach sind die Positivdenker wieder abgekommen (leider weiß ich nicht mehr wie lange sie hingen aber ein Jahr bestimmt aber ich glaub es war länger). Der Positivdenker in meiner Geldbörse und der erste  der von Außen an die Tür gebappt wurde haben mich am längsten begleitet.

Wenn ihr es nachmachen möchtet.
-Nehmt zum einen Tesa :)
-Benutzt nicht zu lange Sprüche ( die von Yogi Tee sind manchmal ganz schön)
-macht euch große und kleine Positivdenker
-schreibt ein paar mit ganz einfachen Sätzen z.B. „Lächel mal“
schickt euch einmal am Tag eine nette elektronische Erinnerung.
Habt ihr einen Partner bindet ihn mit ein. Vielleicht habt ihr morgens einen Zettel mit lieben Worten neben euch auf dem Kopfkissen oder auf dem Küchentisch. 

Möchte er/sie nicht, auch gut.
Ihr schafft das auch allein.

Und zu guter letzt klebt und steckt sie einfach überall dorthin wo ihr sie auch seht und wahrnehmt.
Schranktür innen/außen, Haustür, Badezimmerspiegel (ich weiß irgendwann ist der Spiegel böse aber man gewöhnt sich wieder an sich selbst) und und und

Vergesst nicht irgendwann wird aus einem zerknittertem Lächeln wieder ein freies Lächeln.

Dienstag, 12. Februar 2013

Anders soll es werden

Anders soll es bleiben


Ok, mir hat jetzt Fasching gut getan um wieder annähernd die alte zu werden. 


Nun ist es aber an der Zeit das letzte Jahr wirklich hinter sich zu lassen.
Ich sag dem Gammellook ade.
Und ihr auch.



Nein das heißt nicht das ich jedes Wochenende weggehen werde, das wurde mir zuletzt auch etwas anstrengend. Ich werde wohl langsam aber sicher alt.
Ich werde auch nicht dauerhaft im kurzen Röckchen durch die Gegend hüpfen.


Aber die Jogginghosen verschwinden zumindest Tagsüber in den Schrank.
Das passende T-Shirt kommt auch erst abends wieder zum Vorschein.

Tschüss Igelmodus


Und ich mach das nicht allein.
NÖÖÖÖÖÖ. Ihr macht gefälligst mit.
Jeder für sich aber trotzdem gemeinsam.

Wer Lust hat kann sich auch im Abendkleidchen vor seinen Laptop,Pc oder Tablet setzen. Wenn ihr euch gut dabei fühlt dann ist das in Ordnung.
Mir reicht erst mal für den Anfang eine Jeans und ein schicker Wollpulli (Pollunder?)so ein Ding ohne Arme wo man noch so ein Langärmliges dünneres Sweatshirt drunter zieht.
Blöd wenn einem manchmal die Wörter ausgehen.

Das mach ich nicht für jemand anderen sondern einfach für mich. Nur für mich.
Ich frag mich auch nicht wie lange dieser Zustand anhält dann würde ich mich ja wieder Rückwärts bewegen.

Auch ihr solltet solche Fragen zukünfitg aus eurem Kopf streichen.



Denn immer Step by Step. 


zum Schluss hab ich noch was. Was mir seit dem ich diesen Blog schreibe immer wieder als Ohrwurm im Hirn rum schwirrt. Denn jeder der auf meinem Blog reinschaut und verweilt, sollte sich in Erinnerung rufen das er oder sie hier eben nicht allein ist.


Und dabei mag ich eigentlich keinen Schlager. Aber hier lässt meine Kindheit grüßen(sowas hat man im Kopf wenn man bei den Großeltern aufwächst :) ).


Donnerstag, 7. Februar 2013

Meine Depressive Nachbarin

Eigentlich halte ich mich oft aus so gejammer und Bemitleidungsposts via Facebook von meinen Freunden raus.
Machmal auch nicht. Ich berichtete schon mal darüber.

Aber die Krönung hat jetzt meine Nachbarin gebracht.
Ihr letztes Jahr war von Gesundheitlichen Niederschlägen geplagt. Soweit war es ja noch in Ordnung. Tat mir bedingt auch leid.
Die gute (sie ist wirklich eine gute) leidet stark an einem Minderwertigkeitsproblem was man an ihren Posts auch merkt. Ständig sucht sie
Bestätigung. Veröffentlicht ihre gehäkelten Mützen oder irgendwelche Sprüche wenn sie in einem tief steckt.


Salzteig gegen das dunkel im Kopf

Zum Motivationsartikel mit dem Salzteig habe ich jetzt ein paar Bilder von mir. Wer noch mal nachlesen möchte kann dies hier
Das ist mir  im ganzen Faschingstrubel und vor lauter strickerei (ich hatte ein paar Aufträge für Filzpuschen) etwas entgangen.

Also hier ein paar Stücke von mir. Den Rest vom Salzteig hat meine Tochter in Beschlagnahmt als sie sah dass das Salzteig war. Die Bilder sind leider auch nicht die schärfsten aber man kann ja zum Glück erkennen was es sein soll.

Trotz Depression etwas kreatives schaffen

Erst mal alles schön verknetet und dann stand ich da. Was mach ich nur? Ich starrte den ollen Klumpen an und mir viel erst mal nicht viel ein. Weihnachten ist

 vorbei also kein Baumschmuck. „Kann doch nicht so schwer sein.“ Erst mal weiter kneten.
„aaaaaah ich mach ein Blatt.“ Also formte ich eher ungeschickt ein Blatt.
Tadaaa und das kam bei raus.


Ok Filigran ist irgendwie anders. Aber es soll ja darum gehen das man mal seinen Kopf nicht nur mit negativen Gedanken füllt.

Von meinem nicht so "Wunderschönen Werk" habe ich mich trotzdem nicht entmutigen lassen.


Bei meinem zweiten Werk genau das gleiche. Erst mal eine runde kneten, denn in meinem Kopf war wieder nur leere. Gibt's doch gar nicht. Kugel geformt mit dem Daumen fast halbiert.
Drauf geglotzt. Und noch ein bisschen hier geformt und da und siehe da ich hatte so etwas was man Mund nennen konnte.


Die Mundwinkel noch etwas nach oben gedrückt und das Ding kann jetzt sogar lächeln.



Die Idee mit dem Schneemann kam mir dann recht zügig. Aber Hut und Arme wollten mir nicht so gut gelingen. Das kleine Näschen wollte auch nicht halten, ich war etwas gereizt. Bis ich hinter mir hörte.
„Oh man Mama das musst du bissl nass machen.“ Logisch. Aber mit der Logik hab ich es nicht immer so gerade dann wenn man sich mit den eigenen Gedanken blockiert.


Zu guter letzt habe ich dann mit einem Baum im Winterlook probiert. Naja ohne Blätter eben.
Bei ihm glaube ich allerdings das der ein oder andere Ast abbrechen wird, da er ziemlich dünn geworden ist.
Viel zu bemalen habe ich zwar nicht aber aufs anpinseln freue ich mich trotzdem :)


Mittwoch, 6. Februar 2013

Es wird darüber gesprochen aber keinen interessiert es

Studien über Depressionen kommen ja das eine oder andere mal in den Nachrichten.
Egal ob Softdrinks dran Schuld sind oder die Arbeit oder oder oder.
Immer wieder kommt entschuldigt bitte. „So ein Scheiß zum Thema Depression.“

Eigentlich logisch. Wenn man etwas mit soviel Zucker in sich reinkippt dass der Zuckerspiegel hochschnellt aber genau so schnell wieder absinkt.
Ich persönlich hätte da eher ein Problem mit Kaffee. :)

Aber jetzt den Spaß mal wieder beiseite schieben.


Soll sowas Aufklärung sein? Das rauscht kurz vor dem Auge vorbei und ist doch bei vielen Menschen genauso schnell wieder vergessen. Irgendwas läuft da verkehrt.


Gestern bin ich eher zufällig über einen Artikel von der  Zeit online gestolpert.
Egal ob Depressionsgeplagter oder nicht habt ihr etwas von der
Mood Tour
gehört oder gesehen?
Nein? Ich auch nicht.
Aber so etwas schafft es nicht ins Fernsehen.

Radfahren gegen Depression- coole Sache

Eigentlich schade, ich wäre im letzten Jahr wenigstens eine Etappe gerne mitgefahren. Da sie auch bei mir im Umkreis waren.
Viele Mitfahrer gab es nicht. Aber wie auch, wenn nur so wenig Menschen Bescheid wissen. Das schöne an der Sache die muntere Truppe bestand nicht nur aus Depressiven sondern auch aus „normalen“ Mitfahrern.

Zum Erfahrungsaustausch kam auch noch eine tolle Umgebung dazu. Was will man mehr?


Schade dass die nächste Mood Tour erst 2014 stattfindet. Aber da werde ich dabei sein.



Wie war der Spruch noch mal: Gut Ding will weile haben.










Dienstag, 5. Februar 2013

Ich lass mich mitreißen

Eigentlich gibt es viele Wege raus aus der Depression man muss nur den Mut finden sie zu nutzen.
Denn ich will Leben und nicht immer nur in meiner kleinen Welt in der alles dunkel und Aussichtslos ist, herum irren.
Es ist immer wieder schwierig wenn man sich so einigelt da raus zu kommen.
Außer man hat so eine bescheuerte Freundin wie ich. Eigentlich war es immer genau andersrum. Ich war ihr die Stütze hab zu gehört und hab sie bestärkt.