Montag, 7. Januar 2013

Depressive Männer

Sie gibt es. Aber kein Mann würde es zugeben oder sagen wir es mal so die wenigsten würden es zugeben.
Und hier wird nicht gelacht.

Ein Mann eine Depression oder Ich doch nicht

Eigentlich hätte ich auch als Überschrift nehmen können "Was sollen denn die anderen denken"

Und bei diesem Artikel fällt mir der Anfang besonders schwer (1Stunde leerer Bildschirm) zum einen weil ich eine Frau bin und zum anderen reden Männer darüber nur sehr selten. Dennoch habe ich ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis.
Hier möchte vorweg nehmen. auch wenn ihr Männer seit verdammt noch mal nicht so stolz und nehmt Hilfe von aussen an! 

Der Vater meiner kleinen Tochter, trotz Trennung sind wir Freunde geblieben.
Nicht nur das bei mir selbst die Alarmglocken läuten. wenn bestimmte Faktoren zusammen kommen, ich werde auch hellhörig bei anderen.
Gesundheitlich mehr wie nur angeschlagen. Knie kaputt, Rücken auch hinüber mehrere Op's hinter sich. Die Kindheit auch ruiniert. Angst um die Arbeit. War es nur eine Frage der Zeit dass sich ein Zusammenbruch ankündigt.
Wobei die Anzeichen bei ihm anders waren habe ich sie dennoch richtig gedeutet.
Geltungssüchtig, im Kaufrausch, im Selbstmitleid badend und an Schlaflosigkeit leidend, klammernd(das war bei uns beiden gleich), Bestimmend (mir fällt gerade nicht das passende Wort zu sein,über alles und über jeden), zwanghaftes Verhalten von Ordnung (damit meine ich Ecke auf Ecke von Katalogen und ähnlichem), mit seinem alter kam er damals also gerade mal 15 Jahren schon nicht zurecht (heute ist er gerade mal 38) und noch ein paar andere Sachen die mir jetzt aber beim besten Willen nicht einfallen (*hmpf* immer dann wenn man es braucht)
Als er und seine Frau mal wieder bei mir saßen und er vor sich hinjammerte. Meinte ich nur "du weißt ich kenne da eine sehr gute Psychologin"
und habe versucht ihm gut zuzureden. Immer und immer wieder. 
Irgendwann kam er von selbst und fragte mich alles das noch mal was ich ihm eigentlich schon Monate lang lang erzählte.
Als er dann meinte"nachgedacht hat er schon lange darüber aber was sollen denn die Arbeitskollegen denken?!"
Waaaaas? Ja doch das war sein ernst.

Ich erklärte erneut und wieder und wieder. Das Aufgrund spezieller Aussagen und Verhalten ich schon erahnt habe das da was eben nicht in Ordnung ist. Er entschuldigte und erklärte sich. Nach dem ersten Satz meinte ich nur "halt" und fing mit sämtlichen Entschuldigungssätzen an, warum und wieso das so ist, die mir noch aus meiner Depressiven Zeit einfielen und das waren estaunlicherweise noch eine Menge. Da musste er erst mal schlucken.
Dann sahen wir uns eine Weile nicht und es kam wie es kommen musste. Der Nervenzusammenbruch.

Wirkliches Vertrauen hatte er nicht zu seinem Psychologen, geschweige denn zu seinem Medikament um das er nicht mehr drumherum kam. Hier ist noch zu erwähnen das je früher man sich hilfe sucht umso besser das ganze ohne Medikamente über die bühne zu bringen.
Nein seinem Therapeuten erzähle er nicht alles und bei seinem Medikament nimmt er auch nur die niedrigste Dosis.
Und wieder redete ich. "Wechsel den Psychologen, nimm die Dosis die der Arzt sagt und und und. Was ich ihm auch ans Herz legte war alles so lange zu nehmen wie es notwendig war und nicht vorher aufzuhören.

Ja manchmal brauchen die Menschen auch mehr Anläufe. Er auch.
Ihm ging es gut und er nahm es auch nicht mehr.
Und das ganze fing wieder von vorne an und diesmal war es schlimmer wie beim ersten mal.
Mittlerweile ist er stabil anders kann ich es nicht nennen und da das ganze erst im vergangenen Jahr passiert (Februar) ist, ist stabil ein guter Ausdruck.


Deshalb liebe Männer steigt lieber anständig von eurem Roß herunter, denn der freie Fall kann unter Umständen sehr schmerzhaft sein.



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